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Auf der Suche nach einer Lesezeichen-Synchronisation

Ich war auf der Suche nach einer Lesezeichen-Synchronisation für den Browser. Denn mittlerweile geht der Trend zum Zweit-Browser, dann noch auf mehreren Geräten und Plattformen.

Eigentlich - dachte ich mir - ist vermutlich das Problem so alt wie der Browser selbst, und dass es unzählige Lösungen gibt. Und ja, es gibt einiges auf dem Markt. Aber ich wollte etwas haben, was selbst gehostet werden kann und im besten Fall Open-Source ist. Und in diesem Moment trennte sich die Spreu vom Weizen.

Das erste was ich fand war Shiori. An sich im ersten Moment sehr vielversprechend. Optisch ein wenig an dem kommerziellen Raindrop orientiert, werden Lesezeichen mit großflächigen Bildern in einer Web basierten Lösung verwaltet. Allerdings sind mir direkt ein paar Sachen aufgefallen. Die von Shiori unterstütze Funktion auch gleich Inhalte zu archivieren klappte nur bedingt und an einigen Stellen gibt es Darstellungsprobleme. Im GitHub-Repository geschaut, ist leider der Verdacht der Verwahrlosung des Projektes nicht ganz von der Hand zu weisen. Eigentlich schade.

Natürlich ist mir auch Wallabag über den Weg gelaufen. Aber ich wollte keine Archivierung von ganzen Seiten haben. Und der ganze Funktionsumfang im Vergleich zu dem, was ich eigentlich haben wollte hatte auf mich den Eindruck geschaffen mit Kanonenkugeln auf Spatzen zu schießen.

Der nächste Kandidat war Buku. Buku hat einen anderen Ansatz. Der Schwerpunkt ist eher im Terminal seine Lesezeichen zu verwalten. Für mich gesehen eher hinderlich, denn ich möchte ja gleich im Browser auf die Lesezeichen zugreifen. Es gibt auch eine Serverkomponente, wo ich wiederum über den Browser auf meine Lesezeichen zugreifen kann. Aber man merkt schon, dass aktuell hier der Schwerpunkt wo anders liegt. Großes Manko, es gibt keine Absicherung nach außen. Alle Lesezeichen liegen offen vor.

Dann gibt es noch Shaarli. Das Projekt behauptet:

The personal, minimalist, super-fast, database free, bookmarking service

zu sein. Das stimmt bestimmt auch. Aber irgend wie isst das Auge ja mit. Ich habe es versucht, aber wir wurden keine Freunde.

Bei den oben beschriebenen Lösungen handelt es sich überwiegend um Web basierte Lösungen, die in einem separaten Tab laufen - zumindest bei mir. Eine Anmeldung mit Benutzernamen und Kennwort ist in der Regel Pflicht. Die gesammelten Lesezeichen können noch um Tags ergänzt werden, um über Schlagworte bestimmte Lesezeichen besser zu verwalten. Browser Add-Ons, für das einfache Hinzufügen von Lesezeichen, werden nur teilweise angeboten. Bei Shiori als Beispiel haben diese bei mir nicht mehr funktioniert.

Ich persönlich wäre bei Shiori hängen geblieben, da mir der minimalistische Ansatz sehr gefällt. Wenn es nicht den letzten Kandidaten in meiner Liste gegeben hätte. Denn xBrowserSync trifft fast alle meine Erwartungen.

Was macht xBrowserSync anders:

  • xBrowserSync bettet sich ausschließlich als Add-On in den Browser hinein. Läuft also unter allen Betriebssystemen, wo auch der Browser läuft. In der Symbolleiste erscheint ein neues Symbol.
  • xBrowserSync synchronisiert direkt die Lesezeichen des Browsers. Also ein Vorgehen über eine Extra-Webseite im Tab ist nicht vorgesehen.
  • Ein zusätzliches Suchfeld - erreichbar über das neue Symbol - bietet es an, mit Hilfe von Suchbegriffen das Lesezeichen zu finden oder man klickt sich einfach durch eine angebotene Baumstruktur durch.

Ich denke, schlanker geht es nicht mehr.

Das Add-On muss natürlich mit der Adresse der (eigenen) gehosteten Instanz gefüttert werden. Die erstmalige Anmeldung wird über wenige Schritte geführt. Dabei wird eine eindeutige ID aus Zeichen und Zahlen erstellt. Diese zusammen mit einem Passwort bleibt dann für immer gültig. Jeder weiter unterstützte Browser samt Add-On erhält dann genau einmal diese Kenndaten in den Einstellungen und sofort liegen alle eigenen Lesezeichen vor. Achtung: Schon bestehende Lesezeichen, werden gnadenlos ersetzt. Eine Änderung der Lesezeichen, wird dann über die zentrale Instanz verteilt und sichtbar.

Wer das Ganze mal ausprobieren möchte, kann sich einen auf der Projektseite gelisteten Server bedienen. Das entsprechende Add-On installieren und gleich starten. Die Daten werden verschlüsselt auf dem Server verwaltet, so die Beschreibung. Eine Doku zur Installation einer eigenen Instanz ist bei Uberspace vorhanden, an die man sich zumindest orientieren kann.

Warum werden jetzt nur fast alle Erwartungen von mir erfüllt? Nun, die Entwickler bieten das beschriebene Add-On nur für die Browser Firefox und Google Chrome an. Somit werden auch Derivate dieser Browser, als Beispiel Chromium und Vivaldi unterstützt. Safari von Apple, mein Haupt-Browser, steht leider nicht auf der Liste. Eine Nachfrage beim Entwickler ergab eine simple Antwort. Es gibt bei der technsichen Verwaltung von Lesezeichen einen Standard. Apple geht mit Safari eigene Wege - der Aufwand wäre zu groß.

Ich nutze xBrowserSync nun seit ein paar Wochen und bin sehr zufrieden, auch wenn mir die Integration mit Safari sehr fehlt. Wer etwas anderes kennt oder nutzt bitte melden.