Ich habe mal den Satz gehört:
"Kein Backup, kein Mitleid."
Dieser Satz strahlt vielleicht eine gewisse Härte aus, betont er jedoch die Notwendigkeit. Wer mit wichtigen Daten zu tun hat, muss die Notwendigkeit erkennen, auch für diese Daten die Verantwortung zu tragen. Der Schmerz ist sehr groß, wenn durch einen physischen Defekt oder auch Diebstahl, alle Daten verloren sind. Der Trugschluss, dass vielleicht ein neuer Mac von der Erstellung von Datensicherungen befreit, zählt leider nicht. Auch neue Hardware kann durch einen Fertigungsfehler anfällig sein und nach kurzer Zeit den Dienst verweigern.
Was sind wichtige Daten? Im Prinzip alle Daten, die selbst erstell werden, oder die Verantwortung vorliegt. Sei es die Master- oder Doktor-Arbeit, wichtige geschäftliche Unterlagen aber auch Kochrezepte oder die persönliche Foto-Sammlung. Auch muss eine Datensicherung vorgenommen werden, wenn Daten auf einem NAS (Network Attached Storage) oder Server liegen.
Die Frage, die man sich selbst stellen muss ist: "Wie groß wäre der Schmerz, wenn diese Daten verloren gehen würden?" Bei der kleinsten Regung, sollten Sie über eine Datensicherung, ein Backup nachdenken und berücksichtigen.
Eine regelmäßige Sicherung ist also in den allermeisten Fällen zu empfehlen. Egal ob täglich, einmal in der Woche oder Monat. Der Schmerz ist groß, wenn als Beispiel die Fotosammlung der letzten 20 Jahre nicht mehr vorliegt.
Allgemeines zu einer Datensicherung
Aus meiner Sicht gibt es folgende allgemeine Punkte für eine Datensicherung zu berücksichtigen:
-
Eine Datensicherung sollte einfach zu erstellen sein. Komplexe Vorgänge bei der Einrichtung bilden nur unnötige Hürden. Egal welche Software Sie später einsetzen werden, Sie müssen später diese Software bedienen können. Sowohl im Sicherungsfall als auch beim Zurückkopieren.
-
Nutzen Sie kein propritäres Format, welches nur die Backup-Software versteht. Jede Datensicherung sollte nach Möglichkeit ohne Umwege über den normalen Weg, im besten Fall auf Ordner- und Datei-Ebene erreichbar sein. Sie sind dann unabhängig und können so schnell auf verloren gegangene Daten wieder zurück greifen. Oder die Software verwendet ein Format, einen Standard, der zumindest allgemein gültig ist, um auch im Fall unter zu Hilfenahme anderer Betriebssysteme auf eine Datensicherung zugreifen zu können.
-
Egal welche Methode später eingesetzt wird, man sollte sich auch direkt mit dem Zurückkopieren auseinandersetzen. Mindestens ein Testlauf gibt die notwendige Übung und Sicherheit, sich mit dem Prozedere vertraut zu machen. Wie einfach oder schwer komme ich an meine Daten heran? Ist eine wichtige Frage, die nur Sie selbst für sich beantworten können.
-
Der neben dem Mac stehende Datenträger für die Datensicherung ist ein guter Ort. Bedenken Sie aber für sich, wie gut dieser Ort im Brandfall oder Diebstall ist. Im Brandfall wäre der Datenträger mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr einsatzfähig. Bei einem Diebstall wäre die Datensicherung ebenfalls nicht mehr erreichbar und würde in fremden Händen liegen. Daher ist die Überlegung wichtig, ob die Daten auch verschlüsselt sein sollten, oder zumindest im feuerfesten Safe für mich sicherer aufbewahrt sind. Wenn der Ort für die Datensicherung eine Cloud, also ein im Internet erreichbarer Datenspeicher ist, sollte die Software unbedingt eine Verschlüsselung unterstützen.
-
Als Richtgröße gilt, der Ziel-Datenträger für eine Datensicherung, egal ob physisch Vorort oder im Internet, muss im Minimalfall die gleiche Kapazität abdecken, wie die zu sichernden Daten verlangen. Somit wäre zumindest ein Versionsstand gesichert. Möchte man verschiedene Versionsstände vorhalten, benötigen diese natürlich mehr Platz. Dann kann im besten Fall die doppelte Kapazität als Ziel-Datenträgergröße empfohlen werden.
Der Datenbestand für eine Datensicherung
Der Datenbestand beschreibt, was gesichert wird. Es gibt verschiedene Vorgehen, von denen ich hier die zwei Gängigsten beschreibe.
-
Die Komplettsicherung (Vollsicherung)
Die Komplettsicherung ist ein Synonym für: "Ich sichere alles". Wobei "alles" oft unterschiedlich interpretiert wird. Denn "alles" kann tatsächlich bedeuten, dass der gesamte Datenträger gesichert wird. Einschließlich des Betriebssystems und den persönlichen Daten aller vorliegenden Benutzer die den selben Mac verwenden. Eine Sicherungs-Software beschreibt dies gerne als Cloning, oder ein Image wird erstellt. Es wird quasi ein gesamtes Abbild des eigenen Datenträgers erstellt, von dem evtl. sogar der Mac gestartet werden kann.
Eine andere Interpretation ist, dass der gesamte eigene Heimat-Ordner mit all seinen Unterordnern und Dateien komplett gesichert wird. Das Betriebssystem, Anwendungs-Programme und mögliche andere Benutzer-Ordner werden hierbei ausgeschlossen.
-
Die Selektiv-Sicherung
Die Selektiv-Sicherung beschreibt den Fall, sich auf die wichtigsten Ordner u.a. im eigenen Heimat-Ordner zu begrenzen. Hierbei werden nur die Ordner für eine Datensicherung ausgewählt, die eine persönliche Relevanz und Wichtigkeit besitzen. Dazu würden als Beipiel der Dokumente-Ordner oder der Bilder-Ordner gehören. Der Downloads-Ordner zum Vergleich würde ausgeklammert sein, weil dort nur temporäre Daten liegen.
In allen Fällen heißt es also genau nachzufragen, was tatsächlich gemeint ist. Insbesondere nachzulesen, wenn es um den Funktionsumfang der einzelnen Software-Produkte geht.
Die Sicherungsmethoden
Egal wie groß der Sicherungsbestand ist, die Methode beschreibt wie etwas im technischen Verlauf gesichert wird.
-
Das manuelle Kopieren
Ganz klassisch werden alle notwendigen Ordner und Dateien per Hand zum Beispiel mit dem Finder auf einen anderen Datenträger kopiert. Das ist der flexibelste und unabhängigste Weg.
Hinweis: Einige Daten werden auch in unsichtbare Ordner gespeichert. Insbesonders der Library-Ordner im eigenen Heimat-Order ist davon betroffen. Um solche Ordner im Finder sichtbar zu machen, reicht das Drücken der Tasten-Kombination Command + . aus.
Allerdings liegt die komplette Verantwortung des Zeitpunktes und auch einer möglichen Versionierung der Datensicherung in den eigenen Händen.
-
Die inkrementelle Sicherung
Auf Basis einer vorangegangenen Sicherung aller Ordner und Dateien des Datenbestandes, folgen pro Sicherungslauf nur noch das Festhalten der Änderungen zum vorherigen Sicherungslauf.
Der Vorteil liegt auf der Hand, da nur Änderungen gesichert werden, ist der Platzbedarf auf dem Zieldatenträger klein. Der Nachteil ist, dass die Organisation der Datensicherung mit jedem Sicherungslauf größer wird. Manuell kaum bis garnicht mehr zu handhaben, muss bei einer Rücksicherung jeder einzelne inkrementell gesicherte Sicherungslauf berücksichtigt werden.
-
Die differenzielle Sicherung
Auch hier liegt als Basis eine initiale Vollsicherung des Datenbestandes vor. Im Vergleich zur inkrementellen Sicherung, werden pro Sicherungslauf auch die Änderungen der vorherigen Läufe mit berücksichtigt. Somit wird für eine Rücksicherung die initial vorliegende Vollsicherung und nur der letzte Sicherungslauf benötigt. Nachteil ist, dass der Platzbedarf entsprechend größer zur inkrementellen Methode ist.
-
Die Synchronisation/Spiegelung
Bei einer Synchronisation wird der komplette Datenbestand auf dem Zieldatenträger vorgehalten. Und zwar nur in diese Richtung. Somit wird der Sicherungsbestand zum Zeitpunkt der Synchronisation im Ziel gespiegelt. In der Regel gibt es auf dem Zieldatenträger nur einen gespiegelten Bestand. Dieser kann so auch nur eine Ist-Situation darstellen. In der Vergangenheit vorliegende Änderungen, einschließlich gelöschter Daten, werden so nicht berücksichtigt.
Bei den hier beschriebenen Methoden gibt es entsprechend auch bestimmte Ausprägungen und Kombinationen. Bis auf das manuelle Kopieren als Methode, kommt man an einer Software-Unterstützung nicht mehr vorbei. Der Aufwand Sicherungsläufe zu verwalten und Unterschiede zu erkennen ist einfach zu groß.
Sie Sicherungsstrategien
-
Die Adhoc- oder Sofortsicherung
Eine Sofortsicherung impliziert in der Regel eine Komplett- oder Selektiv-Sicherung des eigenen Benutzer-Ordners oder des ganzen Datenträgers. Geht es doch eher um den zeitlichen Moment, zumindest akut eine Sicherung des aktuellen Datenbestandes zu benötigen weil ein Mac vielleicht zur Reparatur muss. In dem Moment, wo Sie Ihren Mac abgeben müssen, sind auch Ihre Daten aus den Augen. Wird als Beispiel der lokale Datenträger getauscht, sind auch die eigenen Daten nicht mehr erreichbar. Die Verantwortung liegt in den meisten Fällen nicht beim Dienstleister. Man kann zwar für solche Fälle eine Vereinbarung treffen, seien sie aber dafür sensibilisiert hier proaktiv zu handeln.
-
Die tägliche Sicherung
Eine tägliche Sicherung wird dann besonders wichtig, wenn pro Tag viele Änderungen passieren. Entweder durch einen selbst oder durch eine Gruppe in der Familie bzw. im Büro passieren. Durch eine tägliche Sicherung sind entprechend die zeitlichen Abstände kleiner und somit auch die granularität der Änderungen berücksichtigt.
-
Die verteilte Sicherung
Sinn macht auch eine verteilte Sicherung. Bedeutet zum Beipiel, dass eine tägliche Sicherung (verschlüsselt) auf einen lokalen Datenträger oder Netztwerkspeicher inkrementell oder differenziell passiert und zusätzlich pro Woche eine verschlüsselte Spiegelung auf einen Cloud-Speicher im Internet erfolgt. Somit ist mindestens eine wöchentliche Sicherung außer Haus.
Programme für die Datensicherung
Programme für die Datensicherung sind unumgänglich. Unterstützen sie doch die komplexen Sicherungsmethoden und insbesondere die Regelmäßigkeit einer Datensicherung.
Dabei spielt natürlich die Anwenderfreundlichkeit und Zuverlässigkeit eine große Rolle.
Time Machine
Time Machine ist das eigene Datensicherungsprogramm von macOS. Es ist sehr gut in die gesamte Umgebung von macOS integriert und kann ganz klar für den Einstieg empfohlen werden.
Time Machine kommt sehr gut mit lokal angeschlossenen Datenträgern zurecht, insbesondere was Festplatten oder SSDs betrifft. Nicht so gut kommt Time Machine mit Netzwerkspeichern (NAS) aus - das hängt vom Hersteller und der eingesetzten Software bzw. dem Protokoll ab. Als Beipiel werden keine Netzwerkfreigaben unterstützt, die mit Hilfe des SMB-Protokolls 1 mit macOS verbunden sind. Bitte informieren Sie sich vor einem Kauf eines NAS, ob dieses Time Machine unterstützt.
Sobald ein Datenträger neu angeschlossen oder formatiert wird, erscheint eine Anfrage, ob dieser für Time Machine verwendet werden darf.
Time-Machine prepariert dann diesen Datenträger und vereinnahmt ihn komplett. Ein Parallelbetrieb, also das eigene Ablegen von Dateien oder das Erstellen von Ordnern wird nicht mehr unterstützt.
Wurde die Anfrage verneint oder generell im Nachgang, kann zu jeder Zeit der Datenträger über die Systemeinstellungen und Bereich Time Machine sowie Menüpunkt Volumen auswählen hinzugefügt werden. Im gleichen Dialog zur Auswahl des Zieldatenträger-Volumes, gibt es auch die Option Backups zu verschlüsseln.

Auch zu empfehlen ist das Aktivieren der Automatischen Datensicherung und das Time Machine in der Menüleiste präsent ist, um schnell auch eine Sicherung manuell anzustoßen zu können.

Die Sicherungsmethode und Strategie von Time Machine
Generell sichert Time Machine alles, was lokal auf dem Mac erreichbar ist. Dazu gehören die Betriebssystem-Komponenten und alle Benutzer-Ordner auf dem Mac.
Ist die automatische Datensicherung aktiviert, lautet die Strategie im ersten Lauf alles zu sichern (was am längsten dauert), um pro Stunde, dann täglich und pro Monat die Änderungen zu sichern.
Von der Methode her zu urteilen sieht es aus, als dass eine differenzielle Sicherung unterstützt aber für die finale Zusammenfassung auf Tag und Monat der jeweilige letzte Stand des Sicherungslaufes genutzt wird. Apple beschreibt dies als Schnappschuss. Leider habe ich hierzu keine genauen Angaben gefunden und mehr im Selbstversuch das Vorgehen beobachtet.
Hierzu ein Beispiel: Löschen Sie um 09:00 Uhr eine Datei, ist diese Datei noch im Sicherungslauf von 08:00 Uhr des gleichen Tages enthalten, in den Folgeläufen danach nicht mehr. War der letzte Sicherungslauf um 10:00 Uhr, bildet dieser den Tagesabschluss, den Statusquo ohne der um 09:00 Uhr gelöschten Datei. Sie erreichen diese Datei und ihre Historie in den Sicherungsläufen bis zum Zeitpunkt des Löschens, sofern diese vorliegen.
Der Tagesabschluss wird mit dem letzten Sicherungslauf eines Tages gebildet. Um bei dem obrigen Beispiel zu bleiben, der Lauf, der um 10:00 Uhr gestartet wurde. Der Zeitpunkt eines Tagesabschlusses variiert. Er kann direkt am Folgetag, aber auch erst zwei oder drei Tage später erfolgen. Eine regelmäßigkeit ist mir bei meinen Beobachtungen nicht aufgefallen. Mit Erstellen des Tagesabschlusses werden alle Sicherungsläufe pro Stunde gelöscht.
Wird das Monatsende erreicht, wird der letzte Tagesabschluss eines Monats als Monatsabschluss definiert. Im Prinzip verhält sich das Ganze dann so, wie bei der Bildung des Tagesabschlusses.

Zur besseren Veranschaulichung zeigt die obere Abbildung eine zeitliche Übersicht der erstellten Sicherungsläufe einer Beispiel-Sicherung vom April bis Mai. Jeder Übergang ist in Blöcken, hier von A bis D unterteilt.
-
Block A zeigt den aktuellen Tag. Hier wurden zwei Sicherungsläufe pro Stunde erstellt.
-
Block B zeigt neun Sicherungsläufe pro Stunde des Vortages. Das Erstellen eines Tagesabschlusses ist noch nicht erfolgt. Es würde aber dann von Time Machine der letzte Sicherungslauf genutzt werden.
-
Block C zeigt die Tagesabschlüsse der letzten 16 Tage.
-
Block D zeigt den Monatsabschluss des Vormonats an. Quasi der letzte Tagesabschluss dieses Monats.
Bei Änderungen einer Datei verhält es sich gleich. Haben Sie zum Beispiel ein Dokument über den Tag 10 mal verändert, so wird der letzte Sicherungslauf des Tages als Tagesabschluss diese zehnte Dokumentenänderung berücksichtigen. Analog am Monatsende, wo der letzte Tagesabschluss auch den Monatsabschluss bildet.
Zudem gilt, ist der Datenträger auf dem die Sicherungsläufe gespeichert sind voll, werden ältere Sicherungsläufe für Neue gelöscht.
Sicherungsobjekte und das Zurückkopieren (Time Machine)
Sollte der Fall eintreffen, dass auf eine Datensicherung zurück gegriffen werden muss, unterstützt dies Time Machine auf unterschiedlichen Wegen:
-
Mit der Einrichtung eines neuen Macs, kann eine Datenmigration mit Unterstützung einer vorliegenden Datensicherung vorgenommen werden.
-
Oder ist die Installation schon passiert, der neue Benutzer angelegt, kann mit Hilfe des Dienstprogrammes Migrationsassistent ebenfalls eine Datenmigration des gesicherten Datenbestandes erfolgen.
Im Folgenden wird der Weg beschrieben, wie über den Finder auf eine Datensicherung zugegriffen wird.
Dabei gibt es zwei Wege. Entweder ganz klassisch die Navigation direkt über einen Sicherungslauf mit der Vermutung, dass dort alle relevanten Sicherungsobjekte vorliegen.
Die folgenden Abbildungen zeigen, dass im Sicherungslauf vom 18.05. die zuvor gelöschte Datei im Heimat-Ordner unter Wichtige Daten zu finden ist.


Würde die Vermutung nicht zutreffen, fängt das Suchen an. Um das Suchen zu vereinfachen, bietet Time Machine als zweiten Weg eine grafische Benutzeroberfläche an, die ebenfalls über den Finder erreichbar ist.

Der Schalter Time Machine öffnen für die Benutzeroberfläche ist nur dann sichtbar, wenn vorher der Ziel-Datenträger der Datensicherung ausgewählt wurde.

Es öffnet sich eine fecherartige Übersicht des Finder-Fensters, eine Zeitreise durch die einzelnen Sicherungsläufe. Entweder navigierbar über die beiden Pfeil-Tasten am rechten Rand des Finder-Fensters, oder über den Zeitstreifen am rechten Fensterrand.
Wird ein Ordner, eine oder mehrere Dateien ausgewählt, werden diese mit dem Schalter Wiederherstellen direkt zum Ursprungsort kopiert. Etwaige identisch vorliegende Objekte werden erst nach einer Abfrage überschrieben.
Wer allerdings gezielt Sicherungsobjekte an einer anderen Stelle hin kopiert haben möchte, sollte dies über das Kontextmenü erledigen, denn dort wird mit dem Menüpunkt ... wiederherstellen auf ... angeboten sich das Ziel vorher auszusuchen.
Vor- und Nachteile von Time Machine
Hier aus meiner Sicht die Vor- und Nachteile von Time Machine:
-
Positiv:
- Hervorragende Integration in macOS. Einmal eingerichtet werden im Hintergrund alle Sicherungsläufe durchgeführt.
- Es wird generell alles gesichert.
- Einfaches Zurückkopieren der Daten aus einer Datensicherung. Entweder manuell oder mit Hilfe von Time Machine im Finder.
-
Negativ:
- Eingeschränkte Netzwerkfähigkeit. Nur bestimmte Protokolle werden unterstützt. SMB-Netzwerkfreigaben werden als Ziel nicht berücksichtigt. Und Cloud-Speicher im Internet sind nicht zu erreichen.
- Generell wird alles gesichert. Wer allerdings selektiv vorgehen möchte wird fest stellen, dass ein Ausschließen von Ordnern nicht vollumfänglich möglich ist.
- Über einen längeren Zeitraum betrachtet, gibt es nur eine Version einer Datei zum Zeitpunkt der letzten Sicherung zum Monatsende. Das kann in manchen Fällen zu grob, zu wenig sein.
- Gelöschte Dateien verschwinden bedingt der Statusquo-Bildung am Ende eines Tages, am Ende eines Monats recht schnell aus der Datensicherungs-Historie. Was im falschen Moment schmerzhaft werden kann.
Get Backup Pro
Das Sicherungsprogramm Get Backup Pro 2 wird kostenpflichtig sowohl im App Store, als auch auf der Web-Seite des Herstellers angeboten. Wobei eine kostenlose Version zum Ausprobieren durchgängig genutzt werden darf. Der Unterschied zur Kaufversion ist, dass notwendige Funktionen zum Zurückkopieren einer Datensicherung fehlen.
Ebenfalls gibt es einen Unterschied zur App Store Variante, denn dort fehlt die Funktion zur Erstellung eines kompletten Abbildes (Clone).
In Summe betrachtet ist Get Backup Pro eine gute Alternative zu Time Machine. Als Basis wird u.a. rsync 3 eingesetzt. Ein in der Unix-Welt bekanntes Werkzeug, um Daten auch über ein Netzwerk zu synchronisieren.
Die Empfehlung ist, nutzen Sie die Möglichkeit Get Backup Pro von der Webseite des Herstellers herunter zu laden und ausgiebig zu testen. Nur so können Sie ein eigenes Bild erhalten, ob Sie mit den Funktionen und der grafischen Benutzeroberfläche zurecht kommen.
Die Sicherungsmethode und Strategie von Get Backup Pro
Get Backup Pro unterstützt vier unterschiedliche Vorgehen von Datensicherungen. Dazu gehören:
-
Backups: Hierbei werden selektiv die Ordner und Dateien ausgewählt, die gesichert werden sollen. Die Datensicherung ist direkt erreichbar. Es gibt keine Komprimierung und Verschlüsselung, die Daten liegen so vor, wie im Original.
Mit jedem Sicherungslauf werden alle Daten erneut gesichert. Ein inkrementelles oder differenzielles Vorgehen ist nicht vorgesehen. Somit besitzt jeder Sicherungslauf das gleiche Datenvolumen, wie der zu sichernde Datenbestand hat! Darüber hinaus werden optional einzelne Versionsläufe entweder garnicht, nach Ablauf einer Zeit oder Anzahl gelöscht.
-
Archivieren: Beim Archivieren versteht Get Backup Pro den zu sichernden Datenbestand in ein Archiv-Container-Format, dem tar-Format 4 zu bringen. Eigentlich ein Format, dass früher bei Magnet-Bandlaufwerken genutzt wurde. Alle Ordner und Dateien werden sequentiell in eine Datei geschrieben und können auch nur so wieder gelesen werden. Ein direktes Verändern in dieser Container-Datei ist nicht möglich.
Mit dem Archivieren werden Optionen für eine inkrementelle Datensicherung angeboten. Zusätzlich die Möglichkeit die Daten zu komprimieren und zu verschlüsseln. Das Archivieren bietet sich also auch für Zieldatenspeicher im Internet an.
Im Vergleich zu Time Machine werden keine Schnappschüsse erstellt, ebenso wird auf das Zusammenfassen von Sicherungsläufen auf Tages- und Monats-Ebene verzichtet. Alle Daten liegen konsequent zeitlich vor, wie sie pro Sicherungslauf erfasst wurden.
-
Clone: Beim Clonen wird der gesamte Datenträger 1:1 auf einen externen Datenträger kopiert. Netzwerkspeicher als Zieldatenspeicher werden hierbei ausgeklammert.
Nur zwei Angaben sind notwendig, einmal das Quelllaufwerk, in der Regel mit der Bezeichnung Macintosh HD und das extern angeschlossene Ziellaufwerk. Passen die Voraussetzungen, kann im Notfall der Mac von diesem Zieldatenspeicher, als Beispiel eine per USB angeschlossene Festplatte oder SDD, gestartet werden. Das ist ein Vorteil, um im Ernstfall noch an Ordner und Dateien der fest eingebauten Festplatte oder SSD zu kommen, die nicht mehr gesichert werden konnten. Oder auch das Zurück-Clonen auf einen Datenspeicher im Mac, der vielleicht erneuert wurde, wird unterstützt.
-
Synchronisieren: Das Synchronisieren erlaubt den Abgleich von Ordnern entweder in eine oder beiden Richtungen. Das kann im ersten Moment verwirrend werden, denn es gilt genau zu verstehen, was das bedeutet.
Werden im Sicherungsfall Ordner und Dateien immer nur in Richtung eines Zieldatenträgers kopiert und auch nur dort verändert, um immer den identischen Datenbestand zu haben, wie er im Quellbereich vorliegt. Kann es abhängig des Abgleichzwecks anders herum bedeuten, dass zwischen einem lokalen Ordner auf meinem Mac und einem Ordner auf ein Netzwerklaufwerk auf beiden Seiten immer alles gleich vorhanden ist. Bedeutet aber auch, dass auch Löschvorgänge durch die Synchronisierung berücksichtigt werden. Egal wer etwas im Netzwerk oder lokal gelöscht hat.
Neben den vier beschriebenen Möglichkeiten erlaubt es Get Backup Pro unterschiedliche Sicherungsvorgänge anzulegen. Bedeutet, dass Sie evtl. wie in der Abbildung zu sehen eine Komplettsicherung auf eine extern angeschlossene Festplatte oder SSD berücksichtigen und in einem weiteren Fall nur den Bilder-Ordner für eine Sicherung auf einem Netzwerkspeicher vorsehen. Eine Zeitsteuerung wird ebenfalls pro Sicherungsvorgang unterstützt.
Sicherungsobjekte und das Zurückkopieren (Get Backup Pro)
Die einzelnen Sicherungesläufe sind abhängig des Vorgehens unterschiedlich erreichbar. Sind alle Ordner und Dateien mit dem Backup-Vorgehen direkt zugänglich, sieht das mit dem Archiv anders aus. Denn dort wird der Sicherungsbestand in einem Archiv-Container-Format, in eine Datei geschrieben. Das verwendete tar-Format ist ein Standard und kann auch ohne Get Backup Pro ausgelesen werden. Bei dem Clonen und der Synchronisation sind wiederum alle Sicherungsobjekte direkt ohne Umwege erreichbar.
Insbesondere bei dem Archivieren und dem verwendeten tar-Format kommt man an der Restore-Funktion, dem Zurückkopieren mit Hilfe von Get Backup Pro nicht vorbei. Insbesondere im Zusammenspiel mit einer inkrementellen Datensicherung wird es einfach zu aufwändig, bei dem Versuch dies manuell zu handhaben.
Vor- und Nachteile von Get Backup Pro
Hier aus meiner Sicht die Vor- und Nachteile von Get Backup Pro:
-
Positiv:
- Ein Sicherungsprogramm, dass unterschiedliche Funktionen und Vorgehen (Backup, Archivieren, Clonen und die Synchronisation) unterstützt.
- Es können mehrere Sicherungsvorgänge angelegt werden, die flexible Sicherungs-Strategien zulassen.
- Netzwerkspeicher (einschließlich SMB-Freigaben), sofern sie im Finder als Volumen eingebunden und erreichbar sind, können als Zieldatenspeicher genutzt werden.
-
Negativ:
- Keine komplette Integration in macOS. Das Einbinden einer vorliegenden Datensicherung während einer Neuinstallation oder die Unterstützung durch den Migrationsassistenten sind von macOS nicht vorgesehen.
- Es ist Kostenpflichtig, sofern auf die Rückkopierunterstützung im Archivierungsfall nicht verzichtet werden kann.
-
Wikipedia-Artikel zum Thema SMB : https://de.wikipedia.org/wiki/Server_Message_Block ↩
-
Get Backup Pro Herstellerseite : https://www.belightsoft.com/products/getbackup/ ↩
-
Wikipedia-Artikel zum Thema rsync: https://de.wikipedia.org/wiki/Rsync ↩
-
Wikipedia-Artikel zum Thema tar: https://de.wikipedia.org/wiki/Tar_(Packprogramm) ↩
Bild-Quelle(n):
- Zieldatenträger-Auswahl (Volumen)
- Screenshot der Time Machine-Einstellungen
- Sicherungsläufe von Time Machine
- Direkter Zugriff auf den Sicherungslauf im Finder
- Zugriff auf die Datei aus der Datensicherung
- Zeitreise mit der Time Machine (1)
- Zeitreise mit der Time Machine (2)