Nach der Grundinstallation von FreeBSD sind ein paar weitere Schritte notwendig, um sowohl als Server oder auch als Arbeitsplatz zu funktionieren.
Für die Paketverwaltung (pkg) den aktuellen Branch nutzen
Voreingestellt ist ein Repository mit Update-Zyklen pro Quartal. Die folgenden Eingaben ändern dies, um tagesaktuelle Updates zu berücksichtigen:
#> mkdir -p /usr/local/etc/pkg/repos
#> echo 'FreeBSD: { url: "pkg+http://pkg.FreeBSD.org/${ABI}/latest" }' > /usr/local/etc/pkg/repos/FreeBSD.conf
#> pkg update -f
UTF-8-Unterstützung (deutsche Lokalisierung)
Systemweite Unterstützung
Editieren der Datei /etc/login.conf
default:
:charset=UTF-8:\
:lang=de_DE.UTF-8:
Umgebungs-Datenbank aktualisieren mit:
cap_mkdb /etc/login.conf
Benutzerweite Unterstützung
Editieren der Datei ~/.login_conf
me:
:charset=UTF-8:\
:lang=de_DE.UTF-8:\
:tc=default:
Umgebungs-Datenbank aktualisieren mit:
#> cap_mkdb /etc/login.conf
Grafikkartentreiber installieren
Installation der notwendigen Grafik-Treiber:
#> pkg install drm-kmod
Einen der unten aufgeführten Einträge, abhängig der verbauten Grafikkarte in die Datei rc.conf vornehmen:
kld_list="amdgpu"
kld_list="i915kms"
kld_list="radeonlms"
Eine Voraussetzung ist, dass der Benutzer in der Gruppe „video“ ist.
#> pw groupmod video -m benutzer
Console-Font ändern
Neben der Auflösung des Bildschirms, ist der Console-Font zu berücksichtigen, um auch bei einer 4K-Auflösung gut lesbare Zeichen zu haben. Der folgende EIntrag in der Datei /etc/rc.conf berücksichtigt den Font "Terminus BSD Console":
allscreens_flags="-f terminus-b32"
Andere Console-Fonts werden mit dem Befehl:
#> vidfont
angezeigt, bzw. zur Auswahl angeboten.
Power-Management
Das Power-Management wird zentral über ACPI geregelt. Die notwendigen Treiber werden automatisch geladen.
Es kann aber sein, dass zusätzliche Funktionen von PC-Herstellern zur Verfügung gestellt werden.
Ein Blick in das Boot-Protokoll zeigt an, was vom Kernel berücksichtigt wurde:
#> dmesg | grep acpi
Weitere ACPI-Kernel-Module pro Hersteller liegen im Ordner /boot/kernel vor:
ls /boot/kernel | grep acpi
Ein Eintrag in der Datei /boot/loader.conf berücksichtigt das Laden des entsprechenden Kernel-Modules mit dem Systemstart:
acpi_<hersteller>_load="YES"
CPU Power-Management
FreeBSD unterstützt verschiedene CPU-Power-Management-Mechanismen der einzelnen CPU-Hersteller. Ein erster Check zeigt an, wie die verbaute(n) CPU(s) erkannt wurden:
#> sysctl dev.cpu.0
Sollten Temperaturangaben fehlen, es wird eine Ausgabe als Beispiel wie:
dev.cpu.0.temperature: 28,0C
erwartet, so sollte ein Kernel-Modul in die Datei /boot/loader.conf für Intel-CPUs wie folgt eingetragen werden:
coretemp_load="YES"
Oder für AMD-CPUs:
amdtemp_load="YES"
Zur Steuerung der CPU, sollten in der Ausgabe neben der Temperatur auch die unterstützten Frequenzen aufgelistet sein. Als Beispiel:
dev.cpu.0.freq_levels
Wenn nicht, ist das ein Zeichen dafür, dass das BIOS die komplette Steuerung hat.
Folgende Einträge in der Datei /etc/rc.conf starten dann eines der beiden Steuerungsprogramme, den Rest erledigt dann das Kernel-Modul hwpstate.
economy_cx_lowest="LOW"
performance_cx_lowest="LOW"
Eine CPU-Verbrauchsübersicht gibt der powermon aus. Dieser wird mit:
#> pkg install powermon
installiert. powermon läuft nur dann, wenn vorher das Kernel-Modul cpuctl geladen wurde:
#> kldload cpuctl
CPU Microcode-Updates
Microcode-Updates berücksichtigen wichtige Updates der CPU. Der aktuelle Versionsstand kann wie folgt abgefragt werden:
Vorweg wird das Tool x86info benötigt und installiert:
#> pkg install x86info
Dann ein Kernel-Modul manuell geladen:
#> kldload cpuctl
Um dann die aktuell Microcode-Version zu ermitteln:
#> x86info -a | fgrep -i microcode
Für ein Update des Microcodes mit Systemstart sind folgende Schritte notwendig:
-
Installation des notwendigen Pakets:
#> pkg install cpu-microcode
-
Ein notwendiges Laden der Firmware mit folgenden Einträgen in die Datei /boot/loader.conf für Intel-CPUs:
cpu_microcode_load="YES" cpu_microcode_name="/boot/firmware/intel-ucode.bin"
oder für AMD-CPUs:
cpu_microcode_load="YES" cpu_microcode_name="/boot/firmware/amd-ucode.bin"
-
Und den passenden Eintrag in die Datei /etc/rc.conf berücksichtigen:
microcode_update_enable="YES"