Schritte nach einer FreeBSD-Installation

🏷 freeBSD

Nach der Grundinstallation von FreeBSD sind ein paar weitere Schritte notwendig, um sowohl als Server oder auch als Arbeitsplatz zu funktionieren.

Für die Paketverwaltung (pkg) den aktuellen Branch nutzen

Voreingestellt ist ein Repository mit Update-Zyklen pro Quartal. Die folgenden Eingaben ändern dies, um tagesaktuelle Updates zu berücksichtigen:

#> mkdir -p /usr/local/etc/pkg/repos
#> echo 'FreeBSD: { url: "pkg+http://pkg.FreeBSD.org/${ABI}/latest" }' > /usr/local/etc/pkg/repos/FreeBSD.conf
#> pkg update -f

UTF-8-Unterstützung (deutsche Lokalisierung)

Systemweite Unterstützung

Editieren der Datei /etc/login.conf

default:
       :charset=UTF-8:\
       :lang=de_DE.UTF-8:

Umgebungs-Datenbank aktualisieren mit:

cap_mkdb /etc/login.conf

Benutzerweite Unterstützung

Editieren der Datei ~/.login_conf

me:
        :charset=UTF-8:\
        :lang=de_DE.UTF-8:\
        :tc=default:

Umgebungs-Datenbank aktualisieren mit:

#> cap_mkdb /etc/login.conf

Grafikkartentreiber installieren

Installation der notwendigen Grafik-Treiber:

#> pkg install drm-kmod

Einen der unten aufgeführten Einträge, abhängig der verbauten Grafikkarte in die Datei rc.conf vornehmen:

kld_list="amdgpu"
kld_list="i915kms"
kld_list="radeonlms"

Eine Voraussetzung ist, dass der Benutzer in der Gruppe „video“ ist.

#> pw groupmod video -m benutzer

Console-Font ändern

Neben der Auflösung des Bildschirms, ist der Console-Font zu berücksichtigen, um auch bei einer 4K-Auflösung gut lesbare Zeichen zu haben. Der folgende EIntrag in der Datei /etc/rc.conf berücksichtigt den Font "Terminus BSD Console":

allscreens_flags="-f terminus-b32"

Andere Console-Fonts werden mit dem Befehl:

#> vidfont

angezeigt, bzw. zur Auswahl angeboten.

Power-Management

Das Power-Management wird zentral über ACPI geregelt. Die notwendigen Treiber werden automatisch geladen.

Es kann aber sein, dass zusätzliche Funktionen von PC-Herstellern zur Verfügung gestellt werden.

Ein Blick in das Boot-Protokoll zeigt an, was vom Kernel berücksichtigt wurde:

#> dmesg | grep acpi

Weitere ACPI-Kernel-Module pro Hersteller liegen im Ordner /boot/kernel vor:

ls /boot/kernel | grep acpi

Ein Eintrag in der Datei /boot/loader.conf berücksichtigt das Laden des entsprechenden Kernel-Modules mit dem Systemstart:

acpi_<hersteller>_load="YES"

CPU Power-Management

FreeBSD unterstützt verschiedene CPU-Power-Management-Mechanismen der einzelnen CPU-Hersteller. Ein erster Check zeigt an, wie die verbaute(n) CPU(s) erkannt wurden:

#> sysctl dev.cpu.0

Sollten Temperaturangaben fehlen, es wird eine Ausgabe als Beispiel wie:

dev.cpu.0.temperature: 28,0C

erwartet, so sollte ein Kernel-Modul in die Datei /boot/loader.conf für Intel-CPUs wie folgt eingetragen werden:

coretemp_load="YES"

Oder für AMD-CPUs:

amdtemp_load="YES"

Zur Steuerung der CPU, sollten in der Ausgabe neben der Temperatur auch die unterstützten Frequenzen aufgelistet sein. Als Beispiel:

dev.cpu.0.freq_levels

Wenn nicht, ist das ein Zeichen dafür, dass das BIOS die komplette Steuerung hat.

Folgende Einträge in der Datei /etc/rc.conf starten dann eines der beiden Steuerungsprogramme, den Rest erledigt dann das Kernel-Modul hwpstate.

economy_cx_lowest="LOW"
performance_cx_lowest="LOW"

Eine CPU-Verbrauchsübersicht gibt der powermon aus. Dieser wird mit:

#> pkg install powermon

installiert. powermon läuft nur dann, wenn vorher das Kernel-Modul cpuctl geladen wurde:

#> kldload cpuctl

CPU Microcode-Updates

Microcode-Updates berücksichtigen wichtige Updates der CPU. Der aktuelle Versionsstand kann wie folgt abgefragt werden:

Vorweg wird das Tool x86info benötigt und installiert:

#> pkg install x86info

Dann ein Kernel-Modul manuell geladen:

#> kldload cpuctl

Um dann die aktuell Microcode-Version zu ermitteln:

#> x86info -a | fgrep -i microcode

Für ein Update des Microcodes mit Systemstart sind folgende Schritte notwendig:

  1. Installation des notwendigen Pakets:

     #> pkg install cpu-microcode
  2. Ein notwendiges Laden der Firmware mit folgenden Einträgen in die Datei /boot/loader.conf für Intel-CPUs:

     cpu_microcode_load="YES"
     cpu_microcode_name="/boot/firmware/intel-ucode.bin"

    oder für AMD-CPUs:

     cpu_microcode_load="YES"
     cpu_microcode_name="/boot/firmware/amd-ucode.bin"
  3. Und den passenden Eintrag in die Datei /etc/rc.conf berücksichtigen:

     microcode_update_enable="YES"