Von Feed-Readern und Aggregatoren
Über Feeds
Was ist ein Feed? Ein Web-Feed ist in der Regel eine vereinfachte Textdarstellung eines Artikels einer Webseite. Mit anderen Worten werden Blog-Artikel, Nachrichten oder andere Informationen parallel zur eigentlichen Webseite in einem anderen Format, dem Rich Site Summary (RSS) oder auch Atom Format angeboten.
Was hat das für Vorteile? Werden täglich mehrere Webseiten hintereinander besucht, sammeln zum Vergleich sogenannte Feed-Reader deren Feeds ein und bereiten den Inhalte einheitlich lokal auf. Vorausgesetzt, dass die Lieblings-Webseiten auch Feeds zur Verfügung stellen, aber das machen die Meisten. Optisch lehnen sich Feed-Reader an Mail-Programmen an. In einer Spalte werden die Feeds aufgelistet, in der Nächsten Spalte der Inhalt des einzelnen Feeds.
Das Aktualisieren von Inhalten übernimmt der Feed-Reader. Dieser geht durch alle "abonierten" Feeds der einzelnen Webseiten und zeigt eintsprechend neue Inhalte auf. Damit der Datenbestand lokal nicht zu groß wird, gibt es Einstellungsmöglichkeiten, dass zum Beispiel für einen Monat alle Informationen gehalten werden. Wenn es wichtige Artikel gibt, die man behalten möchte, bieten Feed-Reader das Favorisieren an. Hiermit bekommen Lieblingsartikel einen Marker und werden nicht gelöscht.
Auch das Suchen wird komfortabler, denn schließlich kann über den gesamten Informationsbestand gesucht werden ohne zu Fuß jede einzelne Webseite besuchen zu müssen.
Und die Nachteile? Es entfällt die individualiserte Aufbereitung der Information durch eine Webseite. Der Feed-Reader lässt jedes individuelle Web-Design außen vor und bedient sich ausschließlich der Textinformation. Aber ein Absprung zum Orignalartikel wird in der Regel angeboten.
Der Feed-Aggregator
Was macht ein Feed-Aggregator? Feed-Reader halten den Bestand lokal auf dem eigenen Rechner vor. Nutzt man zusätzliche Geräte wie ein Smartphone oder Tablet mit jeweils einem Feed-Reader, gibt es keinen Abgleich zwischen den Geräten. Gelesene Inhalte auf dem einen Gerät, werden wieder als ungelesen auf dem Anderen angezeigt. Irgend wann wird es nervig überall alles konstant zu halten.
Ein Feed-Aggregator macht im Prinzip nichts anderes als ein lokaler Feed-Reader. Er sammelt alle Inhalte ein, die aboniert wurden und legt diese aber an einer zentralen Stelle ab, wo lokale Feed-Reader darauf zugreifen können. In der Regel wird dazu ein Webspace genutzt auf dem der Aggregator installiert oder zur Verfügung gestellt wird. Über das Internet greifen dann die Feed-Reader auf den vorgehaltenen Bestand zu. Einmal als gelesen markierte Inhalte, sind so auf allen anderen Endgeräten als gelesen markiert. Das Gleiche gilt für favorisierte Inhalte.
Feed-Reader und Aggregatoren im Zusammenspiel
Für macOS und iOS gibt es als Beispiel den Reeder und ReadKit. Wer sich erst einmal an das Thema RSS-Feeds herantasten möchte, dem kann ich den Open-Source Feed-Reader NetNewsWire für macOS und iOS empfehlen.
Bei den Feed-Aggregatoren verhält sich das ein wenig anders, denn es gibt kostenpflichtige Aggregatoren wie Feedbin, Feedly oder FeedHQ. Das sind Dienstleister, die auf einer Webseite die eigenen Feeds verwalten und zum Lesen vorhalten. Und dann gibt es Aggregatoren für den eigenen Webspace, wie Miniflux oder FreshRSS. Beide Beispiele sind Open-Source, stellen ebenfalls eine Webseite mit den eigenen Feeds zur Verfügung - also für das Lesen von Inhalten ohne Feed-Reader - und unterstützen eine Schnittstelle mit dem Namen Fever, die vom Reeder und ReadKit verstanden wird.
Entscheidet man sich für einen Aggregator, sollte man bei der Wahl des Feed-Readers darauf achten, dass dieser auch unterstützt wird. Bei den Open-Source-Aggregatoren gibt es zudem das Problem, dass viele nur ihre eigene Schnittstelle liefern und somit den Zugang durch einen bestimmten Feed-Reader versperren. Das oben genannte Protokoll Fever - als kleinster gemeinsamer Nenner - ist schon etwas in die Jahre gekommen und wurde vom Reeder-Entwickler abgekündigt. Es gibt einen Trend, dass die Google-Reader-Schnittstelle wohl hier zum neuen Standard wird. Aber das wird sich noch zeigen.
Wer gute Feed-Reader für Linux und Android kennt, bitte per Mail melden.